‘Stolpersteine’ per App finden

Die rund 15.000 Stolpersteine, die der Künstler Gunter Demnig in NRW verlegt hat, sind nun auffindbar gemacht mit dem digitalen WDR-Angebot „Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen“. Dazu zählen auch die zahlreichen Stolpersteine, die in den letzten Jahren auch auf Initiative der Evangelischen Kirchengemeinde in Hennef verlegt wurden.

Die Geschichte der Menschen hinter den Steinen macht der WDR digital zugänglich mit Texten und Fotos, Audios, Illustrationen und Augmented-Reality-Elementen. „Stolpersteine NRW” ist als App auf dem Smartphone nutzbar. Am PC und Laptop ist es im Browser abrufbar – die Adresse: stolpersteine.wdr.de.

Mit Leid vor eigener Haustür auseinandersetzen

WDR-Intendant Tom Buhrow: „Wir dürfen die Menschen, an deren furchtbares Leid mit den Stolpersteinen erinnert wird, niemals vergessen. ,Stolpersteine NRW‘ regt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Opfern des Nationalsozialismus vor der eigenen Haustür und im ganzen Land an. Mit unserem einzigartigen Angebot ist es erstmals digital möglich, jeden einzelnen Stein in Nordrhein-Westfalen anzusteuern und mehr über die Menschen dahinter zu erfahren. Damit wollen wir vor allem Jüngeren auf ganz neue Art ermöglichen, sich mit dem Lebens- und Leidensweg dieser Menschen auseinanderzusetzen.“

Mit der App erfahren Smartphone-Nutzer*innen zu jedem Stein, vor dem sie stehen, welcher Mensch sich dahinter verbirgt. Auf Basis von Namen oder Adressen lassen sich die Stolpersteine gezielt finden.

Ortsunabhängig am PC recherchieren

Auf der Internetseite kann man auch zuhause am PC auf einem größeren Bildschirm ortsunabhängig in der Datenbank recherchieren. Interaktiv nutzbare Filter machen es möglich, die mehr als 15.000 Biografien komfortabel zu durchsuchen.

Neben biografischen Texten, die teilweise auch als Audios zur Verfügung stehen, dienen historische Fotos, Mini-Hörspiele und Videos aus dem WDR-Archiv dazu, die Geschichte der Opfer, ihrer Wohnorte und ihrer Zeit so gut wie möglich nachvollziehbar zu machen.

An ausgewählten Orten werden mit Hilfe von „Augmented Reality“ alte Aufnahmen in die heutige Umgebung eingebettet. Zudem lassen sich zum Gedenken virtuelle Kerzen an den Steinen entzünden.

Das digitale WDR-Angebot enthält auch mehr als 200 gezeichnete Kurzgeschichten, die sich mit den Biografien der Menschen auseinandersetzen. Diese wurden in Zusammenarbeit mit jungen Illustrator*innen der Kunsthochschule Kassel produziert.

Text: WDR