Bildungsbereiche
Lebenslanges Lernen ist Grundlage der zukünftigen Entwicklung unserer Gesellschaft. Kinder bilden sich, indem sie spielen. Dabei entdecken sie die Welt ganzheitlich.
Besonders im freien Spiel erlangt ein Kind grundlegende Fähigkeiten, um mit sich selbst, mit anderen und Phänomenen der Welt zurechtzukommen. Hier entwickelt es Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Das sind insbesondere:
• Selbstkompetenz: Das ist die Fähigkeit, die eigene Identität weiterzuentwickeln, sie zu erproben und zu bewahren – dazu zählt auch, eigene Fähigkeiten zu kennen, sowie sie verantwortlich und situationsgerecht einzusetzen.
• Sozialkompetenz: Dies ist die Fähigkeit, die Bedürfnisse und Wünsche, Interessen und Erwartungen anderer zu erkennen und im eigenen Verhalten angemessen zu berücksichtigen.
• Sachkompetenz: Das ist die Fähigkeit, sachbezogen zu urteilen, entsprechend zu handeln und Wissen auf unterschiedliche Situationen zu übertragen.
Bewegung
„Bewegung ist eine elementare Form des Denkens.“ (Gerd E. Schäfer)
Bewegungs- und Sinneserfahrungen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Entwicklung von Sprache, Denken, Körpergefühl, gesunder Entwicklung und Unfallprävention.
Sich zu bewegen sowie seine Umwelt mit allen Sinnen zu begreifen – das sind Grundbedürfnisse eines Kindes.
Durch gezielte und freie Bewegungsangebote geben wir als pädagogische Kräfte jedem Kind Raum und Zeit, seine körperlichen Möglichkeiten im grobmotorischen wie feinmotorischem Bereich für sich und mit anderen zu erproben.
Der Zusammenhang zwischen Motorik, Psyche und Sprache liegt im Fokus unserer gezielten Angebote. Ein weiteres Bewegungsangebot bietet die Psychomotorik. Als ganzheitliches Konzept, das sich an der Individualität des Kindes orientiert, sieht sie die soziale und psychische Entwicklung eines Kindes in Kombination mit seiner motorischen Entwicklung. Erlebnisorientierte Bewegungsangebote sollen Kinder zum selbständigen Handeln mit und in der Umwelt anregen.
Körper, Gesundheit und Ernährung
Körperliches und seelisches Wohlbefinden ist eine grundlegende Voraussetzung für Entwicklung und Bildung – und ein Grundrecht von Kindern. Ausgehend von ihrem Körper sowie seinen Empfindungen und Wahrnehmungen entwickeln Kinder ein Bild von sich selbst. Deshalb ist es uns wichtig, Kindern im Umgang mit ihrem Körper und dem Bewusstsein dafür viele Anreize zu bieten. Sie entwickeln ihr Selbstkonzept durch Tasten, Riechen, Schmecken, Fühlen und Hören. Dadurch gewinnen sie Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten, um aktiv selbstgesteuert zu lernen.
Essen und Trinken in unserer Einrichtung dienen nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern sind wichtige Grundlagen für das Wohlbefinden der Kinder. Gemeinsames Essen bietet viele Lernanlässe, u.a. Möglichkeiten für Beziehungserfahrungen, sprachliche Bildung und die Entwicklung von Autonomie.
Die Mahlzeiten werden in der hauseigenen Küche frisch, kindgerecht und abwechslungsreich zubereitet.
Frühstücken kann jedes Kind nach eigenem Ermessen in der Zeit von 8.00 bis 10.00 Uhr, das Mittagessen ist in der Zeit von 11.30 bis 13.00 Uhr möglich.
Bei der Zubereitung der Speisen werden sowohl Allergien, medizinische Notwendigkeiten und religiöse Essgewohnheiten sowie alternative Essgewohnheiten im Rahmen einer Ernährungsphysiologisch ausgewogenen Nahrungs- und Flüssigkeitsversorgung berücksichtigt. Bitte sprechen Sie uns an!
Mathematische Bildung
Im gemeinsamen aktiven Forschen, Entdecken und Experimentieren erleben Kinder, dass Mathematik viel mit ihrer Lebenswelt zu tun hat.
In unserer Kindertageseinrichtung wird den Kindern u.a. die Möglichkeit gegeben Ordnungssysteme und Strukturen (Kalender, Uhr, Regale, etc.) kennenzulernen, sowie Tätigkeiten wie Messen, Wiegen und Vergleichen. Auf diese Art und Weise erhalten sie Kenntnisse über Größenverhältnisse und können außerdem Gegenstände nach Merkmalen zuordnen.
In den verschiedenen Räumlichkeiten stehen ihnen ausreichend Materialien (Bauklötze, Perlen, Naturmaterialien, usw.) zur Verfügung. In den täglichen Morgenkreisen wird das Konzept der Menge aufgegriffen (Wie viele Kinder sind da? Wie viele fehlen? Welcher Wochentag ist heute? Wie alt ist das Kind an seinem Geburtstag geworden?). Darüber hinaus werden dort Strukturen von Abläufen besprochen (Tag und Nacht, Jahreslauf, Tagesplan…).
Im Alltag lernen die Kinder sich in der Kindertageseinrichtung zu orientieren und begreifen die verschiedenen Raum-Lage-Beziehungen („rechts“, „links“, „oben“, „unten“, usw.).
Sie entwickeln so ein mathematisches Grundverständnis und setzen sich mit den Grundlagen der Mathematik auseinander.
Medien
Frühe medienpädagogische Angebote haben nicht die Medien zum Gegenstand, sondern richten sich an die Kinder, die in lernender, sozialer oder gestaltender Beziehung zu den Medien stehen. Die Kinder können in unserem Medienraum aktiv in Begleitung einer pädagogischen Kraft ihre Portfoliomappe unter Nutzung von Laptop und Drucker mitgestalten. Zusätzlich stehen den Kindern beispielsweise Bücher, CDs, CD-Player und Instrumente zur Verfügung, um den Umgang und den Nutzen von Medien zu Bildungs-, Informations-, und Entspannungszwecken kennen zu lernen.
Musisch-ästhetische Bildung
Kinder entwickeln sich durch aktive und kreative Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt. Gestalten, Musik, Singen, freies Spiel, Tanzen, Bewegung und Rollenspiel bieten Kindern vielseitige Möglichkeiten, sich auszudrücken und ihre kreativen Denk- und Handlungsmuster zu entfalten. Hierbei erlangen sie den Mut zur eigenen Schöpfung. Durch u.a. Kommunikation, Geschichten und Lieder erhalten die Kinder offene Impulse, die ihre Fantasie und Vorstellungskraft anregen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Gefühle und Gedanken auszudrücken.
Darüber hinaus wird den Kindern die Möglichkeit geben, gemeinsames Singen und Musizieren als ein verbindendes, sozial geprägtes Erlebnis wahrzunehmen, vielfältige Gestaltungsmaterialien und Techniken sowie verschiedene einfache Instrumente kennenzulernen und einzusetzen.
Naturwissenschaftlich-technische Bildung
Kinder brauchen ausreichend Gelegenheit, selbsttätig zu forschen, Erfahrungen zu machen, sich kreativ und aktiv handelnd mit Fragestellungen auseinanderzusetzten.
Dadurch gewinnen sie Vertrauen in ihre eigenen Fähig- und Fertigkeiten und können sich ein Bild von der Umwelt machen. Wesentlicher Bestandteil ist es, die kindliche Neugierde zu erhalten und zu fördern.
In diesem Bildungsbereich wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, Vorgänge in der Natur zu beobachten, sie genau zu beschreiben und daraus Fragen abzuleiten.
Darüber hinaus gestalten sie eigene Konstruktionen mit Spiel- und Baumaterial.
In unserer Einrichtung zählen sowohl „Raus-aus-dem-Haus-Tage“, „Raus-aus-dem-Haus-Wochen“ als auch Ausflüge zu Spielplätzen zu festen Bestandteilen des Alltages.
Es zeigt sich hier eine enge Verknüpfung mit anderen Bildungsbereichen, dazu gehören bspw. Körper, Gesundheit und Ernährung, und Ökologische Bildung.
Ökologische Bildung
Die Kinder erleben sowohl die Schönheit und das Schützenswerte der Natur als auch deren Nutzen für Mensch und Tier. Wir versuchen den Kindern einen achtsamen und wertschätzenden Umgang mit der Umwelt zu vermitteln. In Projekten, Ausflügen, Waldtagen und verschiedenen Angeboten werden den Kindern ökologische Vorgänge nahegebracht (Pflanzen, Säen, Mülltrennung, sorgsamer Umgang mit Wasser, etc.). Unser Außengelände und die nähere Umgebung unserer Kindertageseinrichtung bieten zudem ausreichend Anregungen für die Kinder, um einheimische Sträucher, Bäume und Tiere kennen und beobachten zu lernen.
Religion und Ethik
Religiöse Bildung und ethische Orientierung ermöglichen es, Sinneszusammenhänge zu erfassen, die das „Ganze“ der Welt erschließen. Durch die Wahrnehmung und Anerkennung der Vielfalt der Kulturen und Religionen wird ein wichtiger Beitrag zum Miteinanderleben und zu mehr Chancengerechtigkeit geleistet.
Die Kinder erfahren in der Begegnung mit anderen Religionen und Kulturen, wie wichtig Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Menschen ist.
Kinder wollen alles wissen – auch über Gott und die Welt. Deshalb fragen Kinder nach Gott und nach dem, was Glaube für ihre Lebenswelt bedeutet. Als pädagogische Kräfte und Mitglieder einer christlichen Gemeinde begleiten wir die Kinder auf diesem Weg. Sie begegnen religiösen Symbolen und erleben ihre Umwelt als Schöpfung Gottes. Durch gemeinsame Gebete und regelmäßige Gottesdienste, erleben sie wie christliche Feste in unserer Einrichtung gefeiert werden.
Sie hören biblische Geschichten und bekommen Zeit diese zu hinterfragen.
Ziel ist es, die Entwicklung einer eigenen religiösen Identität im Gegenüber zu einer christlichen Lebensführung, wie wir sie als pädagogische Kräfte vorleben, zu fördern.
Wir verstehen uns im Alltag als Lebensbegleitende, die Themen wie Hoffnung, Vergebung und Nächstenliebe anlassbezogen einbringen.
Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung
Über die Erfahrungen im Miteinander in unserer Kindertageseinrichtung nimmt sich jedes Kind als Teil einer Gemeinschaft wahr und lernt, gesellschaftlich verantwortlich und rücksichtsvoll zu handeln. Vielfalt in persönlicher, sozialer und kultureller Hinsicht soll ein selbstverständlicher Teil des Alltags der Kinder sein.
Soziale Kompetenz und Selbstvertrauen ist die Voraussetzung für Offenheit, Toleranz und Akzeptanz. Soziale Kompetenzen entwickeln sich über Beteiligung.
Beteiligung setzt Vertrauen und Achtung voraus. Kindern wird die Möglichkeit gegeben, ihre Wünsche und Ideen zu formulieren und bei der Ausgestaltung der Bildungsangebote einzubringen.
Kulturelle und interkulturelle Bildung ist ein großer Schatz voller Reichtümer.
Ziel ist es soziale Interaktionsprozesse aufzubauen und aufrecht zu erhalten, auch in Konfliktsituationen. Interkulturalität bedeutet Vielfältigkeit und öffnet neue Tore zur Welt. Kinder können hier unterschiedlichen Menschen und Kulturen begegnen und diese kennenlernen.
Sprache & Kommunikation
Sprache ist das zentrale Mittel, um Beziehungen zu seiner Umwelt aufzunehmen und sich in ihr verständlich zu machen. Sprachentwicklung beginnt mit der Geburt und ist niemals abgeschlossen. Sprache durchzieht den gesamten pädagogischen Alltag und ist mit allen anderen Bildungsbereichen verbunden. Kinder müssen die Begriffe für Ideen und Sachverhalte ihrer Lebenswelt erlernen:
Dem Greifen folgt das Begreifen, dem Begreifen folgt der Begriff!
Den Kindern wird die Möglichkeit gegeben sich in Gesprächen mitzuteilen und ihre Gefühle, Meinungen, Gedanken, Erlebnisse, etc. zu äußern. Das Interesse an Büchern und anderen sprachlichen Medien (z.B. Bilderbücher, CDs, Hörspiele, etc.) und Freude am Geschichten erzählen wird geweckt, damit sie Fantasien entwickeln können und den Zugang zur Schrift finden.
In unserem pädagogischen Alltag ist die kindgerechte Sprachbildung u.a. durch die täglichen Morgenkreise, Sing- und Spielekreise, Geschichtentopf oder Bilderbuchbetrachtungen, etc. integriert.