Webtipp: Auf Insta Kirche entstauben

„Ich liebe Gott und ich liebe Menschen“, schreibt die Wienerin Julia Schnizlein, „und meine Leidenschaft ist es, von beiden zu erzählen.“

Die 44jährige ist Pfarrerin in der Stadtkirche in Wien. Sie lebt in einer Patchworkfamilie, hat vier erwachsene und zwei kleine Kinder – eines davon mit einem halben Herzen. Auf Instagram erzählt sie als @juliandthechurch davon – und entstaubt nebenbei das konservative Kirchenbild, das viele noch haben.

Geburt der Tochter veränderte sie

Schnizlein studierte Theologie und Journalistik, arbeitete zunächst als Journalistin – bis ihre Tochter Elsa mit halbem Herzen geboren wurde. Im ersten Lebensjahr wurde sie oft operiert – das hat Schnizleins Blick verändert: Sie wurde Pfarrerin.

Als Pfarrerin im katholisch geprägten Österreich überrascht sie Menschen: Wer ihrem Account folgt, sieht Fotos einer modernen jungen Frau mit Schwangerschaftsbauch, mit Leopardenshirt, mit Talar, mit ihren Kindern. Auch auf Facebook, Twitter und mit einem eigenen Podcast ist die Pfarrerin online.

„Wenn man mir folgt, versteht man es.“

„Ich will erzählen, wie es ist, mit dem Glauben zu leben, wie es im Pfarrberuf als Frau ist, mit Kindern“, sagt die Theologin. „Erst wenn man mir folgt, versteht man es. Und entzückenderweise tun das in meiner Gemeinde auch viele ältere Menschen. Und die finden es auch sehr gut.“

Stefan Heinemann