15.3.: Darf Kirche aus Seenot retten?
„Es ist der Kirche Jesu Christi aufgetragen, Menschen in Not beizustehen und zu retten“, sagt Oberkirchenrat Rüdiger Schuch, der in zehn Monaten oberster Repräsentant der Diakonie Deutschland wird. Seit Jahren unterstützt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die zivile Seenotrettung im Mittelmeer – trotz vielfacher öffentlicher Kritik: Darf Kirche das? Ja, sagt Schuch. „Denn eine Kirche, die sich vor der Not der weltweit Flüchtenden verschließt, würde nicht nur unglaubwürdig werden. Sie würde aufhören, Kirche zu sein.“
Über das Spannungsfeld zwischen kirchlichem Verkündigungsauftrag und politischer Willensbildung sprach der 54jährige Pfarrer Mitte März im Gemeindehaus an der Christuskirche.Ab 2024 neuer Chef der Diakonie Deutschland
Rüdiger Schuch wird zum 1. Januar 2024 neuer Präsident der Diakonie Deutschland. Diese Entscheidung hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland am 24. Februar bestätigt. Damit wird Schuch höchster Repräsentant des bundesweiten Dachverbandes aller diakonischen Einrichtungen, die mit etwa 600.000 Mitarbeitenden zu den größten Arbeitgebern in Deutschland zählen.
Der Vortrag von Oberkirchenrat Schuch ist Teil der diesjährigen Veranstaltungsreihe „Glaube.Macht.Politik“, im Rahmen derer Militärdekanin Petra Reitz am 29. März über Friedensethik im Angesicht des Ukraine-Kriegs spricht.
Zwei Kanzelreden des SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann am Erntedanksonntag, 1. Oktober, und der FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Westig am Volkstrauertag, 19. November, sind ebenfalls Teil der Veranstaltungsreihe.