Neues Presbyterium eingeführt

Das evangelische Hennef hat gewählt. Mitte Februar hatten über 650 Gemeindemitglieder ihre Stimme abgegeben. Nun wurden die 17 neu gewählten Mitglieder des Gemeindevorstands in einem festlichen Gottesdienst am Sonntag, 10. März in ihr Amt eingeführt.

„Ihr geht in die Verantwortung für eine Kirchengemeinde, die ungewöhnlich groß und komplex ist: Über ein Dutzend Angestellte, ein Dutzend Gebäude, 7.000 Gemeindemitglieder“, zählte Pfarrer Stefan Heinemann in seiner Predigt auf. „Und es braucht Menschen, die diese Gemeinde leiten. Einmal tief durchatmen: Das seid jetzt gleich ihr!“

 

In der evangelischen Kirche ist es fast wie in der Politik: Alle vier Jahre wird das Presbyterium, das Leitungsgremium einer Gemeinde, gewählt. So auch in diesem Frühjahr. Aufwändig war für die Wahl geworben worden: Auf Gemeindeversammlungen im September und im Januar stellten sich 19 Kandidierende vor.

Die eigene Stimme konnten 6.315 stimmberechtigte Gemeindemitglieder dann auf drei Wegen abgeben: Die Online-Wahl, die 2024 erstmals möglich war, nutzten 510 Personen. Weitere 152 Personen nutzten Briefwahl und Urnenwahl.

 

Als gewählt gelten Anke Bette, Petra Biesenthal, Johnson David, Nicole Fischer, Jenny Gechert, Anke Gresbrand, Christoph Hack, Lucas Hochgeschurz, Clemens Hoffmann, Michael Jobke, Carola Juschka, Thomas Koch, Stephanie Lang, Thomas Lueg, Galina Mehl, Helmut Scheid, Anette van Dillen.

Dazu kommen die vier Pfarrstelleninhaber vor Ort an – und Pfarrerin Tanja Harrenberger, die Mitglied mit beratender Stimme ist.

Im Presbyterium sitzt nun eine bunte Mischung von Menschen: Die Finanzbeamtin neben der Psychologiestudentin, der gelernte Lokführer berät mit der Jugendleiterin. Von Anfang 20 bis über 70 sind hier alle Generationen vertreten.

Auf sie warten in den nächsten vier Jahren große Entscheidungen: Austritte und sinkenden Einnahmen, der Mangel an Pfarrpersonal und die Gebäudeentwicklung – darauf warf das neu gewählte Leitungsgremium einen ersten Blick bei seinem Klausurwochenende Anfang März.

 

„In Eurer neuen Verantwortung geht Ihr einer ungewissen Zukunft entgegen“, prognostizierte Pfarrer Stefan Heinemann im Einführungsgottesdienst. „Die evangelische Kirche und unsere Gemeinde stehen vor epochalen Umbrüchen kirchengeschicht­lichen Ausmaßes. Die Zukunft ist ein weites Land und hüllt sich in Nebel. Wie gehen wir ihr entgegen?“

Sich auf diese ungewisse Zukunft mutig einzulassen, dazu formulierten Gemeindemitglieder im Gottesdienst zahlreiche Segenswünsche für ihr Leitungsorgan: „Wir wünschen Euch Gottes guten Geist bei allen Beratungen!“ – „Besonnenheit und Kreativität!“ – „Keine Angst vor nix und Mut, der sich aus Gottes Zusage nährt!“

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Euch“, gab Pfarrer Heinemann als frisch gewählter Vorsitzender dem Presbyterium noch mit. „Ja, wir gehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Wir werden reisen mit leichtem Gepäck. Das wird spannend wie lange nicht mehr! Aber lasst Euch das zusagen: Gott geht mit. Seinen Segen habt Ihr!“