Wir sind wieder da         

Die letzten Wochen, vor den Sommerferien, in unserer Kindertageseinrichtung, vergingen wie im Flug. Sie waren vollgepackt mit dem Schulranzentag, der Übernachtung, dem Rausschmiss und einem sehr emotionalen Abschiedsgottesdienst unter dem Thema „Mit dem Sämann wachsen“. Für die angehenden Schulkinder, unsere schlauen Forscher, war diese Zeit sehr aufregend. Nach und nach wurde es ruhiger in unserer Kindertageseinrichtung und die ersten Familien verabschiedeten sich in den Urlaub. Doch die pädagogische Arbeit ging weiter und für zwei neue Regenbogenkinder begann die Eingewöhnung. Aufgeregt begleiteten Mama oder Papa ihren Sprössling in den entsprechenden Funktionsbereich, wo sie schon von der pädagogischen Bezugskraft erwartet wurden. Jeden Tag wurde der Funktionsbereich mehr erkundet und als genug Vertrauen zur pädagogischen Bezugskraft aufgebaut war, konnte sich die Begleitperson schon in den Flur setzen oder unsere Kindertageseinrichtung für eine gewisse Zeit verlassen. Als Willkommensgruß erhielt jedes neue Regenbogenkind  von der Ev. Kirchengemeinde in Hennef und unserem Förderverein eine Überraschungstüte überreicht. Vielen HERZLICHEN Dank an dieser Stelle!

Nach drei Wochen Sommerferien fanden sich alle großen und kleinen Menschen, frisch ausgeruht zum ersten Kindergartentag, am 08.08.2023 wieder ein. Mit einem „Hallo, schön das du wieder da bist“ begrüßten sich alle.  In den Morgenkreisen gab es viel zu erzählen. Jedes Regenbogenkind wollte von den spannenden Erlebnissen aus dem Urlaub berichten. Viele Regenbogenkinder waren in den Sommerferien körperlich und geistig ein großes Stück gewachsen. Aufgeregt fragten auch schon die neuen angehenden Schulkinder, wann denn die ersten Projekte für sie starten würden. Leider mussten sie etwas vertröstet werden, denn in den nächsten Wochen steht erst einmal die Eingewöhnung für einige neue Regenbogenkinder an erster Stelle.

Ein neues Regenbogenkind kennenzulernen und auch die zugehörigen Eltern bringt viele Fragen mit sich. Was mag das neue Regenbogenkind ? Worüber lacht es, was ist sein Lieblingsspielzeug? All die Dinge, die Eltern schon kennen wollen in kurzer Zeit gelernt werden. Wie geht dieser kleine neue Mensch mit Konflikten um, wo braucht er Hilfe oder wie kann man ihn in seiner Eigenständigkeit unterstützen? Das andere Regenbogenkind in seinem Alter kann vielleicht schon die Schuhe selbst anziehen. Neben den anderen, schon bekannten Gesichtern besonders auf dieses neue achten. Verziehen sich gerade die Mundwinkel, braucht es jetzt emotionale Nähe? Wie hieß doch gleich das Lieblingskuscheltier? Und nebenher müssen auch die Eltern dort abgeholt werden, wo sie stehen: Sind sie schon bereit für die Trennung oder können sie noch nicht loslassen? Wieviel Unterstützung und Informationen brauchen sie für diesen Prozess? Eingewöhnung ist anstrengend. Für alle, die daran beteiligt sind. Es ist ein Prozess, an dem Menschen beteiligt sind und jeder bringt seine Geschichte, sein Temperament, seine Bedürfnisse mit hinein. Es ist NICHT eine Dienstleistung, es ist NICHT nur eine Arbeit. Es ist das Aufbauen einer neuen Beziehung zwischen pädagogischem Personal und Eltern, zwischen der pädagogischen Bezugskraft und dem Kind und manchmal auch ein neues Kennenlernen und Begleiten von Eltern und Kind. Es braucht Raum, Zeit und viel Geduld – manchmal mehr, manchmal weniger.

„Kinder brauchen Wurzeln und Flügel. Wurzeln, um zu wissen, wo sie herkommen und Flügel, um die Welt zu erkunden.“ Goethe

Wir freuen uns auf ein spannendes, neues Kindergartenjahr 2023/2024 mit viel Freude, Spaß, unvergesslichen Erlebnissen und schönen Projekten!

Rosi Artz-Koch