Der Leuchter ist wieder da!

Es ist so weit: Nach einem dreiviertel Jahr hängt der Jerusalemleuchter wieder in der Christuskirche.

Im März dieses Jahres wurde der Jerusalemleuchter durch eine Bühnenbaufirma erstmalig überprüft. Infolge der Überprüfung entschied das Presbyterium Mitte März, den Leuchter aus Sicherheitsgründen abzuhängen. Direkt danach begannen die Planungen, um ihn wiederaufhängen zu können. An diesem Projekt waren fast ein Dutzend Firmen direkt beteiligt und viele weitere als Zulieferer für diverse Materialien. Als Projektleiter bestellte der Bauausschuss das Presbyteriumsmitglied Clemens Hoffmann, um den Kontakt zwischen allen Gewerken, der Gemeinde und dem Presbyterium zu halten.

Im Juni gab das Presbyterium ein erstes Budget zur Prüfung des Leuchters frei und mit dem Gemeindefest wurden die ersten Spenden gesammelt. Ende Juli haben bereits die Arbeiten zur Prüfung der Statik der Decke begonnen. Nachdem feststand, die Decke kann unseren Jerusalemleuchter sicher tragen, hat dieser seine Reise zur Höllerschmiede, einem Kunstschmied, nach Niedersachen angetreten. Dort wurde der Leuchter genau geprüft und zusammen mit der Statico Ingenieurgesellschaft aus Münster, einem Statikbüro das sich auf besondere Konstruktionen spezialisiert hat, berechnet. Auch hier haben wir ein positives Ergebnis erhalten: Die Konstruktion des Leuchters ist sicher und besitzt auch noch umfangreiche Reserven.

Damit konnten auch die Planungen zum Wiederaufhängen beginnen. Aufgrund der umfangreichen statischen Anforderungen und dem Regelwerk für “Lasten über Personen” waren aber einige Änderungen erforderlich, um die mehrfache Sicherheit aller Bauteile gewährleisten zu können. Insgesamt sind fast 100 Seiten Statik dabei entstanden. Jedoch kam auch direkt die erste Einschränkung, nachdem die handbediente Winde ersetzt werden muss, kann der Motor zum Ersatz jedoch nicht zeitnah geliefert werden. So hat sich das Presbyterium für ein Provisorium entschieden, an dem der Leuchter starr hängt, dafür jedoch bis Weihnachten wieder seinen Platz in der Kirche einnimmt. Dabei wurde auch aufgrund der zu erwartenden Kosten für die Wiedermontage das Fundraising für den Leuchter begonnen und ein eigenes Team, unter der Leitung von Pfarrerin Annekathrin Bieling, dafür gegründet.

Ende Oktober dann konnte das Presbyterium ein umfangreiches Portfolio von Firmen mit den Arbeiten zur Aufarbeitung und Montage des Jerusalemleuchters beauftragen. Einen großen Teil davon übernimmt der Kunstschmied, bei dem der Leuchter in über 150 Stunden Handarbeit aufgearbeitet und wieder poliert wurde mit dem Ziel wieder zu glänzen aber nicht vollständig “wie neu” auszusehen. Ein Stück weit soll auch erkenntlich sein, das er bereits 60 Jahr in unserer Kirche gehangen hat.

Am 11. Dezember war es dann so weit, die Kirche war im vorderen Bereich abgesperrt und die Arbeitsbühne wurde angeliefert. Unmittelbar darauf hat der Zimmermann damit begonnen die Aufhängung des Leuchters nach Vorgaben des Statikers wieder zu befestigen und die Decke zu verschließen. Anschließend konnte die Elektrotechnik Firma den Anschluss für den zukünftigen Motor zur Decke verlegen. Am Mittag des 12. Dezembers wurde dann der aufgearbeitete Leuchter geliefert und die Montage hat das Technikteam der Gemeinde, bestehend aus Lennart Wipperfürth (Fachkraft für Veranstaltungstechnik), Lucas Hochgeschurz und Clemens Hoffmann übernommen. Über den Nachmittag wurde der Leuchter wieder zusammengebaut, alle Verbindungsteile angebracht und eingestellt. Kurz nach 20 Uhr hat der Leuchter sich dann wieder auf den Weg nach oben, zu seinem Ausgangspunkt, gemacht und hängt seitdem wieder fest an seiner gewohnten Stelle, pünktlich vor Weihnachten.

Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: So lange der Leuchter starr aufgehangen ist, können keine Kerzen auf ihn aufgesteckt werden. Erst mit der Lieferung des Motors werden die Kerzen am Leuchter wieder leuchten. Dessen Lieferung und Montage erwartet Projektleiter Clemens Hoffmann aber erst in einigen Monaten. Die Stangen im Leuchter wiederum sind – zunächst als Provisorium – durch neue Bauteile ersetzt worden, da die bisherigen Stangen mit offenen Ösen nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards entsprechen.

Insgesamt rechnet Projektleiter Clemens Hoffmann mit Projektkosten im mittleren fünfstelligen Bereich. Für alle bereits eingegangen Spenden bedankt sich Pfarrer Stefan Heinemann im Namen de Presbyteriums herzlich. Dieser Dank gilt auch allen beteiligten Firmen und den Ehrenamtlichen, die es möglich gemacht haben, in wenigen Monaten den Jerusalemleuchter wieder aufzuhängen.