Stolpersteine

Am Mittwoch, dem 8. September, werden in Hennef 20 Stolpersteine verlegt.
Der Ökumenekreis der Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden in Hennef und das Stadtarchiv der Stadt Hennef haben die Verlegung vorbereitet und initiert.

Die Verlegung war für Januar 2021 geplant, musste jedoch wegen der Coronapandemie verschoben werden. Im September werden hoffentlich noch größere Versammlungen im öffentlichen Raum möglich sein. Um die Teilnehmer*innenzahlen zu verteilen, planen wir die Verlegung der Stolpersteine am Mittwoch, 08. September 2021, in drei Abschnitten:
die Veranstaltung beginnt um 11.00 Uhr mit der Verlegung von acht Stolpersteinen im Stadtteil Geistingen, Sövener Straße 1 und Talweg 6;
um 12.00 Uhr werden weitere sieben Steine in den Bürger-steig in Geistingen Bergstraße 22a, 31 und 37 eingelassen;
die letzte Gruppe von fünf Stolpersteinen wird um 14.00 Uhr in Hennef-Warth, Bonner Straße 1, verlegt.

Die Stolpersteine erinnern an jüdische Bürgerinnen und Bürger, die vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten im gesellschaftlichen und sozialen Leben der Stadt Hennef integriert waren. Im Jahr 1912 wurde das 50-jährige Bestehen der Synagoge Geistingen mit dem Bürgermeister, Vertretern der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden, der Lehrerschaft von Hennef und vielen nicht jüdischen Bürgerinnen und Bürgern gefeiert.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 änderte sich das gesellschaftliche Klima gravierend und im Jahr 1942 vermerkt der damalige Hennfer Bürgermeister Naas in den Akten: „Inzwischen sind alle Juden in den Osten evakuiert worden“.
Die Stolpersteine erinnern die Namen und Lebensdaten der Bürger und Bürgerinnen, die entrechtet, verschleppt und ermordet wurden. Sie werden dort in den Bürgersteig eingelassen, wo die Personen zuletzt selbst gewählt gewohnt haben.

Es werden jeweils die Inschriften der Steine verlesen und die biographischen Daten der genannten Personen ergänzt. EinE VertreterIn der jüdischen Gemeinde wird das jüdische Totengebet sprechen. Der Kölner Künstler und Initiator des weltweit größten dezentralen Mahnmals „Stolpersteine“ – Gunter Demnig – wird leider nicht bei der Gedenkveranstaltung persönlich anwesend sein können.

Text und Bilder: Antje Bertenrath

Red.: B. Reiter