Was ist Epiphanias?

Der Festtag “Epiphanias” ist heute nicht mehr vielen ein Begriff. Ursprünglich wurde am 6. Januar das “Fest der Erscheinung des Herren” begangen, im Griechischen Epiphaneia.
Aus der Verbindung der Geburt Jesu mit der Anbetung durch weise Menschen ist im Laufe der Zeit daraus volkstümlich der Tag der Heiligen Drei Könige geworden.

Einst hatte ein Stern den Weisen den Weg gewiesen. Heute sagen Kinder dem Stern, wo es langgeht: zur nächsten Haustür. Einst hatten die Weisen Geschenke gebracht. Jetzt haben Kinder die Sammeldose dabei. Sie bringen nichts, sie holen etwas – für die armen Kinder der Erde.

In der Bibel findet sich nur eine schlichte Geschichte von Weisen aus dem Morgenland. Die Erzählung hat sich auf dem Weg durch die Zeiten selbstständig gemacht. Sie verändert sich: Auf einmal weiß sie, dass es Könige waren. Auf einmal sind es drei. Auf einmal ist einer Afrikaner. Wunderschöne Legenden entstehen.

Heute nimmt sie Jugendliche mit auf ihren Weg “He, macht ihr mit beim Heilige-Drei-Könige-Spiel? Für die armen Kinder!” Ich höre die Geschichte: “He, komm zu mir und mach mit! Spiel einfach den Esel an der Krippe: Wie hast du Weihnachten erlebt? Oder sei mal der König Herodes: Was empfindest du, wenn du nicht allein bestimmen darfst? Oder sei das Gold, das die Weisen mitbringen: Was macht Jesus mit dir? Wird Jesus dich für sich behalten? Oder wird er dich weitergeben – und an wen?” Die Geschichte ist immer noch unterwegs. Ein Stück wenigstens könnten wir sie auf ihrem Weg begleiten.

Burkhard Müller, Bonn, Sprecher der ARD-Sendung “Wort zum Sonntag”