“Unserer Gemeinde fehlt eine Stimme”

Zum Tod von Volker Ohme (1.5.1939 – 17.06.2021)

„Unserer Gemeinde fehlt eine Stimme“, so lautete die einstimmige Meinung, als eine Gruppe Gemeindeglieder um Pfarrer Niko Herzner am 25. Juni zur Beerdigung von Volker Ohme nach Aachen aufbrach. Er starb am 17. Juni nach längerer Krankheit mit 82 Jahren in Aachen. Die Aufzählung seines vielfältigen kirchlichen Engagements ist beeindruckend.

Volker Ohme war von 1978 bis 1992 und von 2004 bis 2012 Presbyter unserer Kirchengemeinde und hat dieses in seiner letzten Amtszeit auch als stellvertretender Vorsitzender mitgeleitet.

Sein Lebensthema war die Versöhnung. Als Gymnasiallehrer für Evangelische Religion und Englisch engagierte er sich für den Schüleraustausch mit Israel. Im Kirchenkreis ‘An Sieg und Rhein’ wirkte er in dessen Partnerschaft zum Kirchenkreis Tsumeb in Namibia mit, auch dort mit dem besonderen Blick auf die Versöhnung mit den Herero und Nama. Ebenso intensiv begleitete er vor und nach der Wende die Partnerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Hennef mit der Evangelischen Kirche in Guben.
In unserer Hennefer Kirchengemeinde gehörte er zu den ersten Mitgliedern des Ökumenekreises und initiierte mit einer Gruppe evangelischer und katholischer Christen die Errichtung der Gedenkstätte der Geistinger Synagoge, die im Jahr 2000 mit dem ersten Gang des Gedenkens eingeweiht wurde.
In der Diakonie der Gemeinde gehörte Volker Ohme über mehrere Jahrzehnte zu den Säulen der Flüchtlingshilfe. Ganz im Stillen blieb sein langjähriger Dienst in der Telefonseelsorge.

Vor etwa drei Jahren zog Volker Ohme mit seiner Frau nach Aachen, in die Nähe seiner Kinder.

„Die Menschen in unserer Gemeinde haben einen treuen Freund verloren, dem wir für sein vielfältiges Engagement herzlich danken“, betont Dorothee Akstinat, die über viele Jahre mit Volker Ohme im Presbyterium zusammengearbeitet hat. Seine Stimme fehlt der Kirche in all diesen Bereichen und weit darüber hinaus. Besonders aber in den Gottesdiensten, in denen sie eindrücklich von der Kanzel aus zu hören war, wenn Volker Ohme als Lektor die Bibeltexte las.
„Oft habe ich den Bibeltext erst richtig verstanden, wenn Volker ihn gelesen hatte“, blickte Pfr. Rolf Schopen dankbar in der Beerdigungspredigt zurück. Dankbar, so wurde in dieser Predigt deutlich, konnte auch Volker Ohme Abschied nehmen. „Ich hatte ein gutes Leben“ zitierte Pfarrer Schopen aus seinem letzten Gespräch mit Volker Ohme.

Dorothee Akstinat / Niko Herzner