Sprudelnde Bäche … – Aaah, wunderbar!

Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers – umsonst! (Jahreslosung aus Offenbarung 21,6)


Liebe Gemeinde,
in früheren Jahren habe ich in den Sommerferien öfter im Auftrag der Bayerischen Kirche Berggottesdienste für Urlauber gestaltet. Ich weiß noch, wie das war, wenn ich durstig und verschwitzt von einer Bergtour nach Hause gekommen bin. Nichts als Wasser wollte ich dann. Zuerst Hände und Gesicht und dann am liebsten den ganzen Körper mit Wasser kühlen, waschen. Und dann: Trinken und nochmals trinken.
In solchen Momenten spürte ich intensiv mit meinem ganzen Körper: Wasser ist ein Grundelement des Lebens. Ohne Wasser können wir nicht leben. Aber auch Pflanzen und Tiere brauchen das Wasser. Es ist lebenswichtig. Ohne geht es nicht.

Wir können uns glücklich schätzen, dass es bei uns ausreichend regnet. In anderen Regionen der Erde warten die Menschen sehnlichst auf das Wasser. Sie müssen die große Dürre fürchten, die sich lebensgefährdend auf alle Lebewesen auswirkt. Auf unserer Wanderung durch das Leben gibt es Durststrecken genug. Wenn wir von Durststrecken reden, so taucht vor unserem inneren Auge sofort das Bild Wüste auf.

Dennoch gibt Gott das Versprechen: Der Durstige kriegt vom lebendigen Wasser zu trinken. Und sofort entsteht in uns das Bild einer Quelle mit sprudelndem Wasser. Oh ja, her damit! Will ich dann sofort sagen. Und der Knaller: Es kostest nichts. So, wie ja auch niemand Geld verlangt, wenn ich unterwegs aus einem sprudelndem Bach trinke.

Der Durst, den ich spüre, verweist mich auf meine eigene Bedürftigkeit. Mein Angewiesensein auf das lebendige Wasser. So manches Mal bin ich auf meinen Wanderungen an sprudelnden Bächen vorbei gekommen, habe die Hand zu einer kleinen Schale geformt und…. aah. wunderbar.
Für mich ist das lebendige Wasser ein Bild für Gottes Gnade. Also: Das Unverdiente. Was mir einfach so zu Teil wird. Was ich einfach so kriege, gratis. Kommt vom lateinischen Wort gratia für Gnade. Als Christ weiß ich: Mein Leben ist Geschenk. Hätte ich noch so viel Geld – ich könnte es nicht kaufen.

„All Morgen ist ganz frisch und neu des Herren Gnad“, heißt es in einem Lied aus unserem Gesangbuch, das mir sofort in den Sinn kommt. „Sie hat kein’ End den langen Tag, drauf jeder sich verlassen mag!“ Diese gesungene Zusage gilt auch für das Jahr 2018.

Ihr Pfarrer Frank Küchler