Sonnenwende = Johannistag
Der Tag heute, 24. Juni, erinnert an Johannes den Täufer, der ein halbes Jahr vor Jesus geboren sein soll. Als Prediger rief Johannes die Menschen in Israel zu Umkehr, Buße und einem gottgefälligen Leben auf. Als Zeichen für das neue Leben taufte er die Gläubigen im Fluss Jordan. Auch Jesus ließ sich von ihm taufen. Als Johannes König Herodes anklagte, wurde er ins Gefängnis geworfen und getötet.
Johannes lebte ein einfaches, asketisches Leben. Er wollte keinen Ruhm für sich, sondern verwies auf Jesus: “Ich bin nicht der Messias, sondern nur ein Gesandter, der ihm vorausgeht.” (Joh 3). Dass der Gedenktag für Johannes mit dem antiken Datum der Sommersonnenwende zusammenfällt, bezieht sich auf ein anderes Zitat von ihm: “Er [Jesus] muss wachsen, ich aber muss kleiner werden.” (Joh 3).
Mit dem Johannistag verbinden sich zahlreiche Bräuche, bei denen die Symbolik des Lichts eine Rolle spielt. Gefeiert wird mit einem Fackelumzug oder einem großen Johannisfeuer. In manchen Gegenden werden brennende Räder ins Tal gerollt, um eine gute Ernte zu erbitten, oder man erhofft sich heilkräftige Wirkung mit einem Sprung über das Feuer. Im Elsass wird ein Kuchen vom Feuer noch heiß nach Hause getragen. Darauf lässt sich die Redewendung “Hans Dampf in allen Gassen” zurückführen.
Claudia Heider