Konzert „Abendlied“ zauberte warme Atmosphäre in die Christuskirche

Am vergangenen Sonntag fand in unserer Kirche ein berührendes Konzert statt. Katrin Wissemann, Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde Siegburg und Frank Küchler, Pfarrer der evangelischen Landeskirche hatten unter der Überschrift „Abendlied – Musik der Romantik für Saxophon und Orgel“ ein abwechslungsreiches Programm einstudiert.

Der Abend – ein Moment, um ein leises Lied anzustimmen, das ganz unterschiedliche Formen haben kann. Es kann eine Serenade sein (ein Abendständchen) oder ein Notturno (ein Nachtstück), ein Lied ohne Worte, ein Abendlied mit Text oder ein Gebet. In diesem Konzert traten zwei Instrumente in einen Dialog:  Die „Königin der Instrumente“ und das Saxophon, das seinen Siegeszug vor Jahrzehnten in der Jazz- und Rockmusik angetreten hat. Das in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte Instrument eignet sich mit seinem warmen Klang hervorragend zur Wiedergabe romantischer Werke.

Das Konzert an diesem 12. Januar war abwechslungsreich und kurzweilig, die Atmosphäre, mit dem noch komplett geschmückten Weihnachtsbaum und gedämpften Licht von Beginn an heimelig. Nach der herzlichen Begrüßung durch Dorothee Akstinat, Mitglied im Hennefer Presbyterium, begann das Konzert mit zwei Stücken von Franz Schubert. Sowohl die „Serenade“ als auch das „Abendlied für die Entfernte“ hatten tänzerische Aspekte. Die Orgel als souveräner Taktgeber wurde virtuos und warm durch das Saxophon ergänzt.

Im Anschluss hörte das Publikum Worte des Abendlieds von Felix Mendelssohn Bartholdy, vorgetragen von Markus Hausen, Mitglied im Presbyterium der evangelischen Kirche Siegburg. Insgesamt vier Stücke des 1809 in Hamburg geborenen Komponisten Mendelssohn Bartholdy erklangen mit ihren unterschiedlichen Charakteren. Mal romantisch verträumt im „Sei stille dem Herrn“, mal leicht und beschwingt beim „Lied ohne Worte“.

Der im Anschluss von Hausen vorgetragene Text „Sei stille dem Herrn“ nach Psalm 37 ließ die Zuhörer andächtig werden und verstärkte durch die getragene Vortragsweise das Gefühl, nun zur Ruhe kommen zu können.

Mehrere Stücke von Robert Schumann und Johannes Brahms schlossen sich an. Nach einigen beruhigenden und versöhnlichen Melodien kam das Stück „Sonntag“ von Brahms hoffnungsfroh und frisch wie ein Sonntagmorgen daher.

Das berühmte Gedicht „Mondnacht“ von Joseph von Eichendorff schloss an und die bekannten letzten Zeilen „Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.“ leiteten über zu zwei Musikstücken von Joseph Gabriel Rheinberger.

Den Abschluss dieses anrührenden Konzerts machten teils bekannte Melodien von Engelbert Humperdinck, einem im Jahre 1854 in Siegburg geborenen Komponisten. Eingeleitet durch die Worte des Abendsegens „Abends, wenn ich schlafen geh“ hinterließ dieses Konzert bei vielen Zuhörerinnen und Zuhörern tatsächlich das Gefühl, nun abendsatt zu sein.

Viel Applaus gab es und Standing Ovations für Katrin Wissemann, die souverän und verlässlich an der Orgel mehr als begleitete und Frank Küchler, dessen unterschiedliche Saxophone nicht nur perfekt mit der Orgel abgestimmt, sondern auch durchgängig warm und weich erklungen. Es war spürbar, dass die beiden eine langjährige Zusammenarbeit in Gottesdiensten und Konzerten verbindet.

Alle Stücke dieses Abends und einige zusätzliche Werke haben die beiden Musiker auf CD aufgenommen. Beim Sektempfang im Anschluss an das Konzert machten die Hennefer Kirchenbesucher regen Gebrauch von dem Angebot, diese schöne Musik mit nach Hause zu nehmen. Die Einnahmen aus dem Verkauf der CD kommen ohne Abzug der Finanzierung der Orgel in der Auferstehungskirche Siegburg zugute.

Auch nach dem Konzert kann die CD zum Preis von 12 Euro erworben werden im Gemeindebüro der evangelischen Kirchengemeinde Siegburg, Annostraße 14, Tel: 02241/969880.

Text: Petra Biesenthal / Photos: Katrin Wissemann, Petra Biesenthal