Karfreitag 15 Uhr: Musik zur Sterbestunde in Bonn-Beuel

Karfreitag um 15.00 Uhr erklingt in der Nachfolge-Christi-Kirche in Bonn-Beuel, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8, das musikalische Werk „Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn aus dem Jahre 1787. Bei der Komposition, die in mehreren Fassungen vorliegt, handelte es sich ursprünglich um eine Passionsmusik für Orchester, in Beuel wird die Fassung für Streichquartett und Vokalensemble aufgeführt. Thematisch bezieht sich das Werk auf die Sieben letzten Worte Christi.

Schon in der Antike wurden letzte Worte bedeutender Persönlichkeiten als Quintessenz ihres Wirkens wertgeschätzt, die letzten Worte Jesu am Kreuz sind auf vier Evangelien verteilt. Um die Evangelien in Einklang zu bringen und eine durchgehende Geschichte von Jesu Leben erzählen zu können, wurden „Evangelienharmonien“ geschrieben. Die daraus resultierende Reihenfolge der Jesusworte ist seit dem Jahr 547:

1. „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
2. „Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“
3. „Frau, siehe, das ist dein Sohn!“ / „Siehe, das ist deine Mutter!“ 
4. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
5. „Mich dürstet.“
6. „Es ist vollbracht.“
7. „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.“ 

Dadurch, dass man „Frau, siehe, das ist dein Sohn!“ und „Siehe, das ist deine Mutter!“ zu einem Wort kombiniert hat, kam man auf sieben Worte – wie die sieben Wunden Jesu am Kreuz und die sieben Todsünden, oder auch die Siebensachen. Die Reihenfolge der Kreuzesworte beschreibt auch einen inneren Weg des sterbenden Jesus: Er beginnt mit der Versöhnung und führt über die Frage nach dem „Warum“ zur Einwilligung in den eigenen Tod.

Quelle: https://www.evangelisch-beuel.de/musik-zur-sterbestunde/