Jesus: Fels in der Brandung? – Stein des Anstoßes?
Mit dieser Fragestellung hat sich am Samstag, 29.09.2018, die Pilgergruppe auf den Weg gemacht.
Erst einmal haben wir uns dem Material Fels und Gestein und seinen sehr verschiedenen Erscheinungsformen zugewandt. Fels und Gestein kann Halt und Schutz bieten aber auch Hindernis und Last sein. Geröll und feiner Mergel kann einem auch durchaus den Boden unter den Füßen wegziehen.
Im nächsten Schritt haben wir uns den Sinnbildern genähert, die uns im Alltag mitunter schnell über die Lippen gehen. Aber was steckt wirklich dahinter? Was z.B. lässt mich in meinem Leben straucheln oder ins Rutschen geraten? Wie ist das mit dem Eckstein, der alles zusammenhält? Warum gebrauchen wir das Bild “Stein des Anstoßes” immer nur im negativen Kontext? Wer ist für mich der Fels in der Brandung?
Und Jesus? Für die Pharisäer und Schriftgelehrten war er tatsächlich Stein des Anstoßes. Er stellte ihre Gesellschaftsordnung, ihre religiösen Regeln und damit auch ihre Machtposition in Frage, stellte sich ihnen in den Weg, forderte zum Diskurs heraus. Für seine Anhänger war er sicherlich der Fels in der Brandung. Denn er wandte sich den am Rand der Gesellschaft stehenden Menschen zu. Für sie bot er Hoffnung und Halt, machte ihnen Mut, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und es zu gestalten.
Und heute? Ist Jesus für uns Fels in der Brandung, der Eckstein, der unser Leben auch in unruhigen Zeiten zusammenhält? Ist Jesus für uns Stein des Anstoßes? Nehmen wir das Hindernis überhaupt wahr? Gehen wir aus Bequemlichkeit nicht einfach herum? Fordern uns seine Ideen heute heraus? Nehmen wir Anstoß daran?
Carola Juschka