Gelungener Auftakt zur Ensembleserie

Auf einer Bühne Solomusik zu machen ist eine Kunst. Umso mehr freue ich mich, in der Gemeinde zwei wunderschöne musikalische Perlen gefunden zu haben. So gab es am Sonntag, 8. November 2020, zwei gelungene Musikgottesdienste mit Solistinnen aus der Kirchengemeinde:

Kerstin Brun spielte als Solistin mit einem professionellen Streichensemble im Gottesdienst um 9:15 Uhr ein Konzert für Sopranblockflöte in F-Dur von Giuseppe Sammartini (1695-1750). Kerstin Brun ist langjährige Laienmusikerin. Sie hatte mehrere Preise bei Jugend Musiziert gewonnen und erhielt lange Zeit Unterricht von Vorprofessoren. Auch jetzt noch lernt sie weiterhin leidenschaftlich neue Werke. Dass jemand, der die Musik nur als Hobby hat und nicht von ihr lebt, sie so hervorragend darbietet wie Kerstin Brun ist dabei nicht selbstverständlich. Die erste Geigerin des Streicherensembles Gudrun Höbold – Dozentin an der Musikhochschule Köln – sagte nach dem Sammartini Konzert: „Die Solistin Kerstin Brun spielt überzeugend und virtuos. Es war eine Freude zuzuhören.“

Im Gottesdient um 11:15 Uhr wurde Bachs Orchestersuite h-Moll mit Streichern und der Querflötistin Friederike Wolfframm gespielt. Friederike Wolfframm hat ihr Musikstudium in Berlin abgeschlossen und spielte dieselbe Bach-Suite als Solistin in der Gedächtniskirche in Berlin. Sie lebt in Hennef und spielt gerne Kammermusik in der Gemeinde. Bachs h-Moll Suite ist sehr bekannt, besonders der letzte Satz Bardineri: ohne den Namen zu kennen, erkennt ihn jeder schon nach fünf Sekunden am Klang der Musik: „Aha! Das kenne ich.“ Deshalb ist solche Musik für die Musiker sehr schwer zu spielen, weil jeder alle Details in den Ohren hat. Bach ist nie einfach zu spielen, doch diese Suite ganz besonders nicht. Friederike Wolfframm aber hat sie bravourös zu Gehör gebracht und der Klang des Ensembles war wie ein Regen auf Wüste.

Seit dem „Erbarme Dich“ aus der Matthäuspassion im März gab es keine klassische Live-Musik mehr und es gab keine musikalische Veranstaltung dazwischen. Dennoch ist es gelungen, in der Gemeinde versteckte Musiker als Solisten zu holen. Gleichzeitig erlebte die Gemeinde eine kostbare Freude am Gottesdienst. Trotz COVID 19, in der Lage zu sein, so schöne Musik zu hören und zu spielen, ist eine Rettung für die musikalische Seele.

Es macht tatsächlich viel Spaß, obwohl die Vorbereitung für diese beide Musikalische Gottesdienste 3 Jahre gedauert hat. Es gibt bereits viele Musikgruppen in der Gemeinde und es ist schön, dass die Gemeinde die Musikgruppen fördert und ihnen die Chance für Auftritte gibt. Allgemein ist das Üben zu Hause sehr wichtig, aber mit den Aufführungen lernt man Selbstständigkeit und Bühnentechnologie. Anfänger haben zunächst nicht viel Ahnung von den Instrumenten oder dem Chorgesang. Es braucht viel Zeit und langjährige Erfahrung, um einen guten Chorsänger oder Instrumentalisten in einer Gruppe auszubilden. Deshalb schätzen wir unsere Sänger und Spieler sehr.

Ein Baum wächst langsam

Aber die Bäumen bilden mit der Zeit einen wunderschönen Wald

Die nächste Ensembleserie findet am 13. Dezember um 11.15 Uhr im Gottesdienst mit dem Klarinettenensemble „Tonkultur“ statt.

Sanghwa Lee