Frieden am anderen Ende der Welt

„Oh, wie friedlich ist – Neuseeland!“ berichtet Linda Strauß, die während ihrer Schulzeit Teamerin im Konfirmandenunterricht unserer Kirchengemeinde war. Nach ihrem Schulabschluss verbringt sie ein Au-pair-Jahr am anderen Ende der Welt und weiß zu schätzen, wie friedlich es dort ist.

Ich bin Linda und momentan als Au Pair am anderen Ende der Welt: Neuseeland. Ich lebe mit meiner Gastfamilie, passe tagsüber auf deren vier Kinder auf und helfe viel im Haushalt.
Ich habe aber auch viele Freiheiten hier: Ich kann viel unternehmen und Leute kennenlernen. Aber was bedeutet Freiheit genau? Ich habe in den letzten Monaten erfahren, dass es ohne Frieden keine richtige Freiheit geben kann – aber beides gibt es hier in Neuseeland.
Neuseeland ist einzigartig, vielfältig und behütet immer noch die Kultur eines der letzten Urvölker der Erde, der Maori. Der typische Neuseeländer ist locker, er trägt im Winter Flop Flops und kurze Hosen, dazu eine Wollmütze auf dem Kopf. Neuseeländer sind ein wenig verrückt, Fremden gegenüber jedoch ausgesprochen offen und hilfsbereit.

Neuseeländer sind ein bisschen verrückt
Als ich vor zwei Monaten hier ankam, wurde ich neugierig über Deutschland und meine Herkunft befragt. Denn die Menschen hier wollen stets über den eigenen Tellerrand ihres Inseldaseins hinausblicken. Auch dass sie einen Wildfremden zu sich nach Hause einladen, ist keine Seltenheit. Abgeschieden vom Rest der Welt ist man hier vertrauenswürdig und legt den Schlüssel einfach unter die Muschel an der Eingangstür.
Das kleine Völkchen ist eine Multikulti- Nation, bei der Toleranz, soziales Miteinander und nationales Gemeinschaftsgefühl ganz groß geschrieben werden. Hier wollen die Menschen friedlich miteinander leben. Deswegen fand ich es erschreckend zu sehen, was mancherorts in Deutschland, wie in Chemnitz zuletzt geschah.

Friedlicher als Deutschland
Auf mich wirkt Neuseeland definitiv friedlicher als Deutschland. Da ich noch weitere zehn Monate hier verbringen werde und Teil des neuseeländischen Lebens sein kann, bin ich glücklich, diesen Frieden, die Offenheit und das starke, soziale Miteinander auskosten zu können. Vielleicht kann ich es auch mit zurück nach Deutschland nehmen, um es dort an andere Menschen weiterzugeben?
Ich habe hier einen anderen Blickwinkel auf die Welt bekommen und ich hoffe, dass auch andere Länder die Werte Neuseelands irgendwann großschreiben werden.